Gut - Aber Wirklich Gut Genug?

Auch für Economiesuisse-Vertreter Rudolf Minsch ist klar: Die nächste Krise kommt bestimmt. Die Schweiz habe jedoch schon viele Krisen erlebt, die Erfahrung mit Schocks helfe, besser mit solchen Entwicklungen umgehen zu können. Was ihm Sorgen macht, sind die Schuldenberge, sowohl von Staaten wie von Unternehmen. In den Voten gibt es durchaus konkrete Ideen, was sich in Zukunft ändern muss. Zum Beispiel Home-Office: Bei der UBS geht man, laut Chief Operating Officer Sabine Keller- Busse, davon aus, dass mehr Mitarbeitende in Zukunft teilweise und flexibler von zu Hause aus arbeiten. Es ist vorstellbar, dass sich das bis zu einem Drittel der Belegschaft summiert. Viele Teilnehmende finden denn auch, die Schweiz müsse mehr tun in Sachen Cyber- Sicherheit, wenn immer mehr Leute im Home- Office arbeiten. Innovation in den digitalen Umbau, aber auch Schutz der digitalen Infrastruktur müssen von der Politik und der Wirtschaft in Angriff genommen werden. Was passiert, wenn die Arbeitswelt neu aussieht, dezentral organisiert ist? Da

entstehen andere, neue Arbeitsmodelle. Dafür müsse auch das Arbeitsrecht angepasst werden. FDP-Präsidentin Petra Gössi nimmt die Empfehlungen gerne auf. Es stimme, diese neue Welt sei auch eine Herausforderung für die Politik. Nicht nur für sie: Sabine Keller-Busse stellt sich zum Beispiel die Frage, wie Unternehmen in einer Home-Office-Welt alle Mitarbeitende gleich behandeln könne, von der Kommunikation mit ihnen bis zur Weiterbildung. Was bedeutet eine solche neue Welt für den Staat? Man müsse physische Staatsgrenzen vergessen und sich Gedanken über virtuelle Grenzen machen, je nach Gefahrenlage, um etwa auch Probleme mit Grenzgängern besser bewältigen zu können, falls es zu neuen Infektions-Ausbrüchen komme, wird empfohlen. Was trotz Ungewissheit bleibt, ist eine positive Grundstimmung: Man müsse jetzt das Momentum zur Veränderung nutzen, den Fuss nicht vom Gas nehmen. Es entstehe möglicherweise auch ein neuer Lebensstil, und den gelte es zu antizipieren.

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Die Zukunft ist düster – aber nicht für uns

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