Gut - Aber Wirklich Gut Genug?

hat daraus fünf Lehren gezogen: Arturo Bris, Professor für Finanzen am IMD, warnt vor den politischen Herausforderungen in den nächsten Monaten: Kleine Ökonomien seien zwar oft erfolgreich, aber die Schweiz als Staat habe nicht den Schutz einer grossen Organisation wie etwa der EU wie andere kleine Nationen. Das Land müsse also um die Anbindung kämpfen und sich nicht isolieren. Einzelne Teilnehmende warnten vor zuviel Staatsintervention, jetzt wie später. Andere hingegen ging dieser Antagonismus zu weit: Es gehe nicht um Wirtschaft gegen Bevölkerung, die beiden gehörten in der Schweiz zusammen. Allerdings wünscht man sich mehr von dieser radikalen Schlankheit, die der Staat in der Krise bewiesen habe, ein Überdenken der Regulierungen, mehr Flexibilität. Und vielleicht brauche es halt doch ein Impulsprogramm nach dem Kreditprogramm.

Hans Hess, Präsident von Swissmem, dem Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie warnte hingegen vor zuviel Direktunterstützung durch den Staat: Man müsse den Wandel zulassen, auch wenn seine Branche jetzt gerade schwer leide durch fehlenden Bestellungseingang, Zahlungsausfälle, Lieferschwierigkeiten. Letztlich liege es in erster Linie an den Unternehmern selbst, einen Weg aus der Krise zu finden. Auch Wirtschaftspublizist Peter A. Fischer mahnt die Gefahr an, dass mit dem Kreditprogramm nicht wirklich zielgerichtet Unternehmen gestützt werden und so notwendiger Strukturwandel gebremst oder gar verhindert werde. Trotzdem sind 3 von 4 der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Meinung, die Staatseingriffe seien gut und angemessen. Nur 3 von 10 unter ihnen haben dabei selber auf Staatshilfe zurückgegriffen, zurückgreifen müssen.

LEARNINGS

In der Krise braucht es auch einen starken Staat.

Die Eingriffe sollten so kurz und so klein wie notwendig sein.

Die Schulden aus der Krise sollten nicht nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden.

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Wieviel Staat soll es sein?

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